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Große Labyrinthspinne (Agelena labyrinthica)


Letzte Aktualisierung: 14.01.2024

Spaziert man im Hochsommer entlang einer Ruderalfläche oder eines sonnigen, vergrasten Waldrandes so kann man bei tiefstehender Sonne im Gegenlicht den Eindruck gewinnen, ein glitzernder Seidenteppich wurde über die Fläche gelegt. Ein großes flächiges Netz reiht sich teilweise mit nur geringem Abstand an das nächste.

© Marko Leson

Nach obenLebensweise und Netzbau

Labyrinthspinne Netz
Glitzerndes Netz auf einer Wiese. © Marko Leson

Bis zu einen halben Meter breit (1) kann das einzelne Netz sein. Die in Deutschland vorkommende Große Labyrinthspinne (Agelena labyrinthica) ist die Baumeisterin dieser glitzernden Kunstwerke. An geeigneter Stelle kann sie in einer hohen Dichte vorkommen.

Von den deutlich sichtbaren Gewebedecken gehen noch eine Vielzahl einzelner Fäden aus, die weiter oberhalb in der Vegetation angebracht sind. Diese Stolperfäden sollen bewirken, dass Fluginsekten ins Straucheln geraten und auf die Gewebedecke stürzen. Der Wirrwarr der wild durcheinander verlaufenden Fäden erinnert an ein Labyrinth. Daher leitet sich der deutsche Name der Spinne ab: Labyrinthspinne.

Die Labyrinthspinne gehört zu den Trichterspinnen (Agelenidae). Wie andere Trichterspinnen auch hält sie sich in einer Wohnröhre auf, die sich an einer von der Gewebedecke wegführenden trichterförmigen Röhre anschließt. Häufig kann man die Spinne dabei beobachten, wie sie am Eingang sitzt und man gewinnt den Eindruck, die Spinne säße vor einer Seidenhöhle.

Labyrinthspinne
Die Layrinthspinne am höhlenartigen Trichtereingang. © Marko Leson
Labyrinthspinne
Am Eingang zu ihrem Unterschlupf wartet die Labyrinthspinne, ob sich ein Insekt auf ihrem Netz befindet. © Marko Leson

Verfängt sich ein Beuteinsekt in einem der Stolperfäden und landet auf der Gewebedecke, dann eilt die Spinne sehr schnell aus ihrem Versteck herbei. Wird sie beunruhigt flieht sie in den Trichter. Da die Röhren nach hinten offen ist, kann sie im Zweifelsfall durch diesen Notausgang ihr Netz vollständig verlassen und sich aus der Gefahrenzone begeben.

Nach obenPaarung

Wer ungefähr ab Mitte Juli die Nester der Labyrinthspinne in Augenschein nimmt, kann beobachten wie ein männliches Exemplar scheinbar nervös vor dem Höhleneingang herumläuft und dabei immer wieder mit seinen Pedipalpen klopfende Bewegungen macht.

Es handelt sich dabei um ein Männchen, welches sich in das Netz einer weiblichen Spinne begeben hat. Das Männchen versucht mit diesen Klopfbewegungen und den dadurch verursachten Erschütterungen, das Weibchen aus der Wohnröhre herauszulocken. Kommt das paarungsbereite Weibchen hervor verfällt es in einer Art Starre und das Männchen beginnt mit der Paarung. Die Paarung insgesamt dauert sehr lange, so dass man beim beobachten auf eine ziemliche Geduldsprobe gestellt wird, will man denn bis zum Ende dabei sein. Laut Bellmann (1) dauert es allein rund 90 Minuten, bis das Männchen seinen zweiten Taster zum Einsatz bringt.

Nach obenSteckbrief: Große Labyrinthspinne

Labyrinthspinne
Agelena labyrinthica erblickt eine Heuschrecke. © Marko Leson
Merkmal Beschreibung
Aussehen: Hinterleib gräulich braun mit 2 schwärzlichen Längstreifen. Mehrere weißliche Querstreifen, die in ihrer Anordnung an ein Fischgrätenmuster erinnern.
Größe: Die Angaben schwanken etwas. Bellmann(1) gibt für das Weibchen 10-14 mm und das Männchen 8-12 mm an, während auf www. wiki.arages.de(2) für Weibchen 8-12 mm und das Männchen 8-9 mm genannt werden.
Lebensraum: Warme und trockene, sonnige Standorte. Offenland oder Waldränder.
Verbreitung: Ganz Europa, für Deutschland: siehe Karte Karte (https://atlas.arages.de/species/836)
Spinne des Jahres: 2011 (3)
Wann: Erwachsene Tiere von Mai bis August (Männchen) bzw. Oktober (2)
Gefährlich oder giftig (Biss): Die Große Labyrinthspinne ist harmlos.

Nach obenQuellen und weiterführende Links

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